Naturgefahren
Hochwasser
Die zunehmende Versiegelung der Böden hat zur Folge, dass heute bereits ein örtliches Gewitter zu Überschwemmungen führen kann. Grosse Niederschlagsmengen, die nicht versickern können, fliessen in kurzer Zeit ab und führen zu Oberflächenabfl üssen über Wiesen. Sie können auch die öffentliche Kanalisation überfordern und Strassen unter Wasser setzen, sodass Unter- und Erdgeschosse überflutet werden. Zudem führen die klimatischen Veränderungen vermehrt zu ausserordentlichen Starkniederschlägen (30–60 mm pro Stunde) und Dauerregen (100–150mm pro Tag). Diese liegen oft weit über der Kapazität der Bäche und Flüsse und setzen ganze Gebiete unter Wasser.
Richtiges Verhalten bei Hochwasser
Vor den Folgen einer Überschwemmung kann man sich mit gezielten Massnahmen schützen. Es ist von entscheidender Bedeutung, ja lebenswichtig, sich richtig zu verhalten:
Personen und Tiere schützen
Vor dem Ereignis:
- Hilfsmittel bereitstellen wie Nahrungsmittel, Trinkwasser, Erste-Hilfe-Medikamente, Werkzeug, Schaufel, Pickel, Notbeleuchtung
- Erd- und Untergeschosse verlassen
- Personen im Freien warnen
- evtl. Gefahrengebiet verlassen
Während des Ereignisses:
- Lokalradio hören (netzunabhängig)
- Personen und Tiere in Notlagen retten resp. Feuerwehr- oder Rettungsdienste alarmieren
- In Obergeschossen ausharren
Nach dem Ereignis:
- Keine überschwemmten Gebäudeteile betreten
- Kein Licht, kein offenes Feuer machen; Taschenlampen verwenden
- Trinkwasser abkochen, Brunnen auspumpen, Wasser auf Reinheit prüfen
Gebäude und Fahrhabe schützen
Vor dem Ereignis:
- Die vorgesehenen temporären Schutzvorkehren treffen wie Schubschilde anbringen, Notpumpen installieren, Fenster/Türen verschliessen, Rückstauschieber schliessen
- Wasserempfindliche Güter und Dokumente in Obergeschosse verlegen
- Gas und Strom abstellen, elektrische Geräte ausstecken
- Fahrzeuge in sicheres Gelände fahren
Während des Ereignisses:
- Undichte Öffnungen abdichten
- Funktionstüchtigkeit der Notpumpen überwachen
Nach dem Ereignis:
- Art und Ausmass der Schäden festhalten und den Versicherungen melden
- Unterbrochene Ver- und Entsorgungsleitungen den zuständigen Werken melden
- Not- und Sofortmassnahmen ergreifen
Stürme
Am 26. Dezember 1999 ist der Jahrhundert-Sturm Lothar über die Schweiz hinweg gefegt. Solche Windereignisse treten vor allem im Herbst und im Winter auf. Ein Sturm kann einzelne Dachziegel oder Bäume mit sich reissen. Im Extremfall sind sogar ganze Dächer oder Wälder gefährdet. Menschen sind gefährdet, wenn Gegenstände von Gebäuden herunterfallen oder Bäume umknicken. Personen werden häufig durch Bäume, herabfallende oder herumfliegende Trümmer und Gegenstände verletzt.
Sturmwinde können an Ihrem Gebäude grossen Schaden anrichten.
Schützen Sie sich mit den folgenden einfachen Massnahmen.
Vor dem Sturm:
- alle Fenster schliessen
- alle Fensterläden schliessen
- alle Storen ein- oder hochziehen
- Gartenmöbel anbinden oder ins Haus nehmen
- Blumentöpfe ins Haus stellen - Vogelhäuschen festbinden
- weitere lose Gegenstände (z.B. Velos, Gartenutensilien, Abfallsäcke) ins Haus, in die Garage oder in einen anderen geschützten Bereich stellen
- Tiere in Sicherheit bringen
Während dem Sturm:
- im Haus bleiben
- keine Reparaturen während des Sturms vornehmen
- Bäume und Wälder auch nach dem Sturm meiden
Nach dem Sturm:
Überprüfen Sie Ihr Gebäude mindestens einmal pro Jahr bzw. nach einem Sturm auf allfällige Schäden. So beugen Sie auch zukünftigen Sturmschäden an Ihrem Eigenheim vor. Folgende Massnahmen sollten Sie ergreifen:
- Die Befestigung der Antenne, Solaranlage und Satellitenschüssel überprüfen.
- Die Stabilität von Vordächern und Vorbauten überprüfen.
- Kamin periodisch (mindestens alle zwei Jahre) durch den Kreiskaminfeger kontrollieren lassen.
- Abgelöste Putzschichten an Fassaden flicken lassen.
- Beschädigte Verkleidungen und Befestigungen der Fassade ersetzen lassen.
- Die Befestigungenvon Storen und Läden überprüfen sowie alte und spröde Materialien (Stoffe, Lamellen) ersetzen lassen.
- Den Baumbestand in der näheren Umgebung Ihres Hauses überprüfen, Bäume und Äste zurückschneiden lassen. Schadhafte oder abgestorbene Äste oder Bäume entfernen.
Quelle: hausinfo und Kommission für Elementarschäden der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen